Die palästinensischen Rivalen begrüßen die Einheitserklärung in Peking, doch zu Hause wird die Nachricht mit einem Achselzucken quittiert.
Chinesischen diplomatischen Quellen zufolge haben Vertreter der Fatah und der Hamas eine Vereinbarung über die Bildung einer gemeinsamen Verwaltung im Gazastreifen nach dem Ende des Krieges getroffen.
Diesem Abkommen gingen natürlich zahlreiche frühere Abkommen gleicher Art voraus, die mit Unterstützung Ägyptens, Saudi-Arabiens usw. geschlossen wurden.
Doch diesmal kam China ins Spiel, dem die Rolle des Friedensstifters im Nahen Osten zu gefallen schien - letztes Jahr unterzeichneten Saudi-Arabien und Iran mit Chinas Hilfe ein Versöhnungsabkommen, die sich nicht mehr lieben als Fatah und Hamas.

Die palästinensischen Fraktionen Fatah und Hamas haben in Peking eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die Einigkeit zeigt, aber auf Skepsis stößt. Trotz früherer gescheiterter Versöhnungsversuche einigen sich beide Seiten auf eine Übergangsregierung für den Gazastreifen und das von Israel besetzte Westjordanland. Mousa Abu Marzouk von der Hamas und Mahmoud al-Aloul von der Fatah lobten Chinas Unterstützung, doch viele Palästinenser zweifeln an der tatsächlichen Umsetzung des Plans. In der gemeinsamen Erklärung wird die Notwendigkeit betont, die palästinensischen Institutionen zu vereinen, den Gazastreifen wiederaufzubauen und Wahlen vorzubereiten, doch fehlt ein klarer Zeitplan. Während die einen die Erklärung als positiven Schritt betrachten, sehen andere darin nur ein weiteres leeres Versprechen.
Die entscheidende Frage der Sicherheitskontrolle im Gazastreifen bleibt ungelöst, da die Fatah eine einheitliche Sicherheitstruppe fordert, während die Hamas sich weigert, ihren militärischen Flügel aufzulösen. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Fraktionen wird als entscheidend für die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg und für die internationale Unterstützung beim Wiederaufbau des Gebiets angesehen. Die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder betrachten die Hamas als terroristische Gruppe und lehnen ihre Beteiligung an der Verwaltung des Gazastreifens ab. Die Spaltung zwischen Hamas und Fatah wird als ein dunkles Kapitel in der palästinensischen Geschichte beschrieben, und in der palästinensischen Öffentlichkeit herrscht weit verbreitete Frustration über den mangelnden Fortschritt bei der Versöhnung.
Die Rolle Chinas bei der Zusammenführung von Hamas und Fatah wird als Chance gesehen, sein Image als Friedensvermittler im Nahen Osten zu verbessern. Der Erfolg der chinesischen Regierung bei der Vermittlung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran im vergangenen Jahr sowie ihre wachsenden finanziellen Interessen in der Region unterstreichen ihren Einfluss auf der internationalen Bühne. Das symbolische Treffen in Peking sollte Chinas Bedeutung als globaler Akteur sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene verdeutlichen.
Trotz der großen Gesten der Einigkeit, die in Peking gezeigt wurden, bleibt die Skepsis unter den Palästinensern bestehen. Die Erfahrungen mit gescheiterten Versöhnungsversuchen in der Vergangenheit haben viele desillusioniert und an den Aussichten auf einen echten Wandel zweifeln lassen. Die gemeinsame Erklärung mag ein Schritt in die richtige Richtung sein, aber es bedarf konkreter Maßnahmen und eines echten Engagements beider Seiten, um die Kluft zwischen Hamas und Fatah wirklich zu überwinden. Der Weg zur palästinensischen Einheit ist nach wie vor ungewiss, und die Hoffnungen des palästinensischen Volkes ruhen auf greifbaren Ergebnissen und nicht auf leeren Versprechungen.
Israel hat noch nicht reagiert, aber es ist unwahrscheinlich, dass Jerusalem nach dem Anschlag vom 10.07. und dem langwierigen Krieg im Gazastreifen dem zustimmt, was es in der Vergangenheit immer abgelehnt hat: eine palästinensische Regierung der nationalen Einheit, der auch die Hamas angehört.
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