Der Tod von Muhammad al-Araj: die Tragödie am Kontrollpunkt Rafah
Am Abend des 16. Februar 2024 kam es am Rafah-Kontrollpunkt zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen hungrige Palästinenser Lebensmittelwagen angriffen. Daraufhin eröffnete die Hamas-Polizei das Feuer, wobei der palästinensische Teenager Muhammad al-Araj getötet wurde. Dies berichtete der Kolumnist für arabische Angelegenheiten von Kanal 12, Safir Lipkin.
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Reaktion auf den Tod eines Teenagers
Der Vorfall löste unter den örtlichen Palästinensern Empörung aus, da al-Araj Berichten zufolge Lebensmittel für seine Familie suchte und keine Bedrohung darstellte. Die Prominenz seiner Familie in der Gemeinde verschärfte die Spannungen in dem Gebiet.
Die Hamas versuchte, sich von dem Vorfall zu distanzieren, bezeichnete die Demonstranten als "Kriminelle" und bezweifelte Berichte über den Tod des Teenagers. Ägyptischen Quellen zufolge hatten frühere humanitäre Hilfslieferungen zu Unruhen und Plünderungen sowohl durch die Hamas als auch durch Anwohner geführt.
Hamas-Schüsse
Die Schießerei der Hamas-Polizei am Rafah-Kontrollpunkt hat die ohnehin schon schwierige Lage im Gazastreifen weiter verschärft. Der Vorfall machte die Instabilität und die Gefahr für die Zivilbevölkerung in der Konfliktzone noch deutlicher.
Dutzende von Menschen nahmen an einem Protest in Rafah teil, wo sie die Straße blockierten und Reifen auf der Straße in der Nähe der Polizeistation in Brand setzten. Zuvor hatten Männer desselben Clans die Hamas bei der Bewachung von humanitären Hilfslieferungen nach Gaza unterstützt.
"Wir verlangen, dass die Hamas-Behörden für diese Aktionen geradestehen. Sie haben uns gebeten, die Eingänge zum Sektor und die humanitäre Hilfe zu schützen, aber heute haben sie ein Mitglied meines Clans erschossen. Wir fordern Blutrache", sagte einer der Palästinenser während des Protests.
Die Ereignisse am Kontrollpunkt Rafah, wo hungrige Palästinenser versuchten, Lebensmittel zu konfiszieren, und die darauf folgenden Gewalttätigkeiten und Ausschreitungen am Kontrollpunkt sind nur ein Ausdruck ernsterer Probleme zwischen den Anwohnern und Vertretern der Hamas-Organisation.
Es ist nicht das erste Mal, dass Informationen aufgetaucht sind, wonach die Kämpfer die gesamte humanitäre Hilfe in der Region kontrollieren.
Die Nachrichtenagentur Ynet veröffentlichte kürzlich ein Video aus dem Gazastreifen, das zeigt, wie humanitäre Hilfe auf den lokalen Märkten zu überhöhten Preisen verkauft wird. Der Urheber des Videos behauptet, dass zum Beispiel in Rafah Zelte für 2.800 Schekel verkauft werden - ein Betrag, mit dem man vor dem Krieg eine Wohnung hätte bauen können.