Seit seiner Gründung im Jahr 1948 hat Israel eine prekäre Position auf der Weltbühne eingenommen, die von seinem mächtigsten Verbündeten - den Vereinigten Staaten - eine nuancierte diplomatische Strategie erfordert. Amerikanische Präsidenten haben sich traditionell zurückhaltend verhalten und jede Außenpolitik vermieden, die Israel destabilisieren oder gefährden könnte. Die jüngsten Maßnahmen der Regierung Biden deuten jedoch auf eine mögliche Änderung dieser unausgesprochenen Regel hin.
Naher Osten: Ein heikles Gleichgewicht
Israel befindet sich trotz seines robusten Militärs, strategischer Verträge mit Ägypten und Jordanien und des jüngsten Abraham-Abkommens weiterhin in einer prekären Lage. Seine Existenz wird ständig von terroristischen Gruppen wie der Hamas, der Hisbollah und den Houthis bedroht, die größtenteils vom Iran unterstützt werden. Die Verachtung des Irans für Israel ist hinlänglich bekannt, und sein Einfluss auf diese Gruppen stellt eine erhebliche Gefahr dar.
Die jüngsten Aktionen von Präsident Biden deuten auf einen möglichen Wandel in der amerikanischen Politik gegenüber Israel hin. Der Präsident scheint darauf bedacht zu sein, eine Politik voranzutreiben, die muslimische amerikanische Wähler und radikale Demokraten anspricht, von denen viele Israel gegenüber kritisch eingestellt sind. Um seine Wiederwahl zu sichern, drängt Biden Israel, seine Operationen im Gazastreifen einzustellen, und setzt sich für die Gründung eines palästinensischen Staates ein.
Iran: Der Elefant im Raum
Die Iran-Frage gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Trotz laufender Verhandlungen hat der Iran keine Anzeichen dafür gezeigt, dass er sein Streben nach Atomwaffen oder sein Ziel, Israel zu vernichten, aufgibt. Seine Stellvertreter greifen weiterhin amerikanische Truppen an, was darauf hindeutet, dass der Iran nach wie vor das Ziel verfolgt, die Region zu dominieren und die USA aus dem Nahen Osten zu vertreiben.
Der palästinensische Staat: Eine verfrühte Idee?
Die Gründung eines palästinensischen Staates ohne die vollständige Beseitigung der Hamas wird von Israel als verfrüht angesehen. Ohne die Unterstützung der palästinensischen Wählerschaft für eine friedliche Zweistaatenlösung scheint das Konzept eines eigenen Staates weit hergeholt zu sein. Jeder Versuch einer Staatsgründung ohne diese Unterstützung könnte dazu führen, dass die Terroristen belohnt werden und die Gewalt weiter zunimmt.
Bidens widersprüchliche Handlungen
Bidens Haltung gegenüber Israel nach dem Hamas-Angriff ist voller Widersprüche. Während er Israel militärisch unterstützt, indem er Waffen und Flugzeugträger schickt, hat er gleichzeitig vier israelische Staatsbürger wegen angeblicher Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland sanktioniert. Dieser Schritt sendet gemischte Signale sowohl an Israelis als auch an Palästinenser.
Nach Bidens Plan würde der neue palästinensische Staat den Gaza-Streifen und den größten Teil des Westjordanlandes umfassen. Das Schicksal der rund 500.000 dort lebenden Israelis bleibt ungewiss. Frühere Diskussionen haben angedeutet, dass Juden möglicherweise nicht bleiben dürfen, obwohl rund 2 Millionen arabische Bürger in Israel leben.
Das Jerusalem-Dilemma
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Die Zukunft Jerusalems, das sowohl von Juden als auch von Palästinensern als Hauptstadt beansprucht wird, ist ebenfalls ungewiss. Der Status der Stadt ist ein umstrittenes Thema, und jede Entscheidung darüber könnte den Konflikt weiter anheizen.
Trotz dieser Ungewissheit hat Biden das Außenministerium angewiesen, die Möglichkeit der Gründung eines palästinensischen Staates zu prüfen. Berichten zufolge könnte er sich dafür einsetzen, dass die UNO "Palästina" als vollwertiges Mitglied anerkennt, und andere Nationen auffordern, es sofort anzuerkennen.
Einige Mitglieder der Europäischen Union wollen Israel einen palästinensischen Staat aufzwingen, ohne ihm ein Stimmrecht zu gewähren. Es bleibt zwar abzuwarten, ob Biden einen solch drastischen Schritt unternehmen wird, aber seine Versuche, Donald Trump zu besiegen, sind nicht zu übersehen.
Das Kernproblem
Letztlich geht es darum, dass der Iran und seine Anhänger noch nicht von ihrem Ziel der Zerstörung Israels abgekommen sind. Für sie geht es nicht um Grenzen oder Handelsabkommen, sondern um das Existenzrecht Israels selbst. Die Politik der Regierung Biden muss diese grundlegende Herausforderung erkennen und angehen.
Unter diesen Umständen spielt Biden mit einem Feuer, das den Nahen Osten verzehren und den Beginn eines dritten Weltkriegs markieren könnte.