Gegen wen kämpft Israel?

1. Gegen wen kämpft Israel?

Israel kämpft gegen die Hamas und andere palästinensische Terrorgruppen. Die Hamas ist eine große terroristische Organisation. Abdel Aziz al-Rantisi, einer der Gründer der Hamas, sagte einmal, das Ziel dieser Organisation sei es, "Israel von der Landkarte auszuradieren" (Link - 1*). Seitdem hat sich praktisch nichts geändert.

2. Wer hat wen angegriffen und wann?

Am 7. Oktober, einem Samstag um 6.30 Uhr, während des religiösen jüdischen Feiertags Simchat Torah, griff die Hamas Israel an.

3. Was geschah während des Angriffs?

Unter anderem:

a) Mehr als 5.000 Raketen wurden auf Israel abgefeuert;

b) Mehr als 2.500 Terroristen drangen vom Land, vom Meer und aus der Luft in israelisches Gebiet ein, darunter auch in Kibbuzim an der Grenze zum Gazastreifen und in die südliche Stadt Sderot;

c) Mindestens 1.300 Israelis wurden getötet, oft mit unglaublicher Brutalität. Dies ist der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust.

d) Sowohl Soldaten als auch Zivilisten (mehr als 100 Personen) wurden als Geiseln genommen und nach Gaza gebracht;

e) Es gab Fälle von sexueller Gewalt gegen israelische Frauen (Referenzen: 2*, 3*, 4*, 5*);

f) Viele Kinder wurden nicht nur getötet, sondern enthauptet (Links: 6*, 7*, 8*).

4. Wurde in Israel das Kriegsrecht verhängt?

Ja, zum ersten Mal seit 50 Jahren, seit dem Jom-Kippur-Krieg.

5. Wie reagiert Israel aus militärischer Sicht?

Fast unmittelbar nach dem Angriff erklärte Israel der Hamas den Krieg. Unter anderem:

a) Zunächst einmal kämpfte die israelische Armee in den ersten Tagen nach dem Angriff, um das Land von den eingedrungenen Terroristen zu befreien.

b) Zweitens hat Israel in den letzten Tagen Ziele im Gazastreifen bombardiert, die mit der Hamas in Verbindung stehen;

c) Drittens wurden mehr als 300.000 Reservisten in die israelische Armee eingezogen.

6. Was bedeutet es, wenn die Israelis von "Beschuss aus dem Süden" und "Beschuss aus dem Norden" sprechen?

"Beschuss aus dem Süden" bedeutet, dass die Hamas oder andere terroristische Gruppen aus dem Gazastreifen auf Israel schießen. Von "Beschuss aus dem Norden" spricht man, wenn Vertreter terroristischer Organisationen (z. B. der Hisbollah) aus den Gebieten des Libanon oder Syriens schießen.

7. Könnten die Hisbollah, Syrien, der Libanon, der Iran oder irgendjemand anderes auch gegen Israel in den Krieg ziehen? Wirklich, ernsthaft militärische Operationen beginnen, wie die Hamas sie begonnen hat?

Alles ist möglich, aber die meisten Experten glauben nicht, dass es dazu kommen wird.

8. Die Zivilbevölkerung des Gazastreifens könnte bei einer Bodenoperation zu Schaden kommen. Wird er evakuiert?

Israel fordert die Bevölkerung des Gazastreifens zur Evakuierung auf. Die Hamas verhindert die Evakuierung der Zivilbevölkerung des Gazastreifens:

a) Direkt - durch Blockieren der Straßen, auf denen sich Menschen bewegen (Link - 9*);

b) Indirekt - durch die Verbreitung der Information, dass die Warnung vor einer bevorstehenden Bodenoperation eine israelische Fälschung ist und dass es nicht nötig ist, die Häuser zu verlassen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Hamas die Zivilbevölkerung des Gazastreifens bei israelischen Antiterroroperationen als menschliche Schutzschilde benutzt. Opfer unter der Zivilbevölkerung des Gazastreifens sind eine Meinung, von der die Hamas nur profitiert: Je mehr es sind, desto einfacher ist es, Israel eines unmenschlichen Verhaltens zu beschuldigen.

9. Was hat der Gaza-Streifen damit zu tun?

Der Gaza-Streifen steht offiziell vollständig unter der Herrschaft der Hamas. In diesem Sektor befinden sich die militärische Infrastruktur der Hamas, Waffenproduktionsanlagen, Artillerieanlagen für den Beschuss israelischen Territoriums, Ausbildungslager für Terroristen, Militärbasen der Hamas usw.

10. Was bedeuten die Worte "Blockade des Gazastreifens"?

Im Laufe der Jahre war der Gazastreifen in Bezug auf seine Wirtschaft und seine Ressourcen sehr abhängig von Israel. Um die Hamas am Kampf zu hindern, hat Israel nun seinerseits eine vollständige Blockade des Gazastreifens verhängt und die Versorgung mit Wasser, Strom und Gas eingestellt. Darüber hinaus können bestimmte Waren ohne Sondergenehmigung der Israelis nicht mehr über die israelische Grenze in den Sektor gelangen, da sie von der Hamas zur Vorbereitung neuer Angriffe auf Israel verwendet werden könnten. Bestimmte Beschränkungen dieser Art (Teilblockade) gab es bereits vor Beginn des Krieges. Jetzt ist die Blockade vollständig. Die israelischen Behörden erklärten, sie werde so lange aufrechterhalten, bis die entführten Israelis nach Hause zurückgekehrt seien.

11. Warum werden die Worte "humanitärer Korridor" ständig wiederholt?

Denn die Öffnung eines solchen Korridors, d. h. die freie Durchfahrt, nach Ägypten könnte jetzt viele Menschen im Gazastreifen schützen. Aber Ägypten hat noch nicht zugestimmt, einen humanitären Korridor zu öffnen.

12. Was geschieht mit der israelischen Regierung?

Es wurde eine Notstandsregierung gebildet (auch bekannt als "Regierung der nationalen Einheit"). Dieser Regierung gehören sowohl Vertreter der Regierungskoalition als auch Vertreter der Opposition an. Dies ist aus drei Gründen ein wichtiger Schritt:

a) Die Gesellschaft hat das Gefühl, dass sie in diesen schwierigen Zeiten weitgehend an der Macht vertreten ist;

b) So kann das Fachwissen der Oppositionellen (unter denen sich auch erfahrene Militärs befinden) dem Land dienen;

c) Auf diese Weise versuchen die Behörden zu demonstrieren, dass alle internen politischen Meinungsverschiedenheiten (die in Israel vor Beginn des Krieges sehr akut waren) jetzt beiseite geschoben werden.

13. In Israel ist die Mobilisierung von Reservisten angekündigt worden. 300.000 Menschen wurden eingezogen. Sind sie bereit zu dienen?

Ja. In Israel versuchen fast alle Reservisten, um jeden Preis in ihre Militäreinheiten zu kommen; viele versuchen, zu diesem Zweck aus dem Ausland zurückzukehren, trotz der hohen Ticketkosten und der Schwierigkeiten mit den Flügen.

14. Was geschieht mit der israelischen Gesellschaft?

Jeder Mensch reagiert anders, aber es gibt wahrscheinlich einige Gemeinsamkeiten, die man erkennen kann.

a) Die schrecklichen Morde und Geiselnahmen im Gazastreifen in den ersten Tagen haben das Land schockiert. Israel empfindet enormen Schmerz und Trauer.

b) Hinzu kommen die Trauer und der Schmerz über die Verluste, die die israelische Armee erlitten hat. In Israel gibt es keine Trennung in "Armee" und "Gesellschaft" (wie es sie, wenn man darüber nachdenkt, in keinem Land gibt): Die Armee ist Fleisch und Blut fast jeder israelischen Familie. Das Land trauert um jeden gefallenen Soldaten.

c) Eine große Zahl von Menschen bemüht sich nun, ihrem Land in irgendeiner Weise nützlich zu sein. Sie spenden Geld, arbeiten ehrenamtlich an Sammelstellen und Verteilungszentren für Soldaten und Familien, die von der Invasion und den Bombardierungen betroffen sind, führen kostenlose Online-Kurse durch, um sich gegenseitig zu unterstützen - und so weiter.

d) Gleichzeitig gibt es in der Gesellschaft eine sehr starke Empörung gegen die Regierung, die den Krieg zugelassen hat und auch heute noch nach Meinung vieler gefährliche strategische und taktische Fehler macht. Diese Empörung schlägt sich in Online- und Offline-Protesten nieder, und viele denken bereits darüber nach, wie schwierig die innenpolitischen Folgen des Krieges für Israel sein werden.

15. Wie reagiert die Welt auf das Geschehen?

Ganz anders. Die westlichen Länder, vor allem die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich, unterstützten Israel. Besonders wichtig war die Unterstützung der Vereinigten Staaten, die Kriegsschiffe an die Küste Israels schickten und Israel im Bedarfsfall militärische Hilfe zusicherten. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass die gesamte Bevölkerung der Länder, deren Regierungen Israel unterstützten, eine pro-israelische Haltung einnahm. In diesen Tagen finden in der ganzen Welt zahlreiche Demonstrationen und Aktionen zur Unterstützung der Hamas statt. Der Krieg wird nicht nur im physischen Raum geführt, sondern auch im Informationsraum.